Wir lachen von frühester Kindheit an

Fr. 18.04.2025— Susanne Donner

Susanne DonnerIcon Gehirn

Menschen und viele Tiere sind von klein auf zu Späßen aufgelegt. Schon ab drei Monaten hat die Hälfte der Säuglinge ihren Humor entdeckt, Kleinkinder finden es lustig, wenn Sinneseindrücke ihre Erwartungen unterlaufen. Später haben Kinder auch Spaß daran andere zu ärgern und auszulachen. Den Humor von Erwachsenen finden Kinder lange nicht besonders witzig. Lachen signalisiert, ob zwei Menschen als Freund oder Feind auseinandergehen. Humor scheint eine Triebfeder der Bindung zu sein.*

Die Impfung gegen Gürtelrose senkt das Risiko an Demenz zu erkranken

Mi, 9.04.2025— Redaktion

Redaktion

Icon Medizin

In den letzten Jahren mehren sich die Hinweise, dass Herpesviren eine Rolle bei der Entstehung von Demenzen spielen dürften und eine Herpes-Impfung Schutz vor diesen Erkrankungen bieten könnte. Eine neue Studie nutzt die einzigartige Art und Weise, in der der Gürtelrose-Impfstoff Zostavax in Wales eingeführt wurde, um in überzeugender Weise darzulegen, dass offensichtlich ein kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung und der Reduktion von Demenzerkrankungen besteht. Über einen Nachbeobachtungszeitraum von sieben Jahren hat die Impfung die Diagnose von neuen Demenzerkrankungen um etwa 20 % gesenkt - eine nebenwirkungsfreie und dabei wirksamere und kostengünstigere Intervention als die bestehenden pharmazeutischen Maßnahmen.

Proxima Fusion - auf dem Weg zur marktreifen Fusionsreaktoranlage

Fr, 28.03.2025 — Andreas Merian

Andreas Merian

Icon Physik

Ein Fusionskraftwerk verspricht quasi unerschöpfliche und saubere Energie. Daran arbeiten weltweit zahlreiche Forschungseinrichtungen und Start-up-Unternehmen. Eines davon ist Proxima Fusion. Es ist aus dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik gegründet worden und setzt auf das Stellaratorprinzip, das dort maßgeblich entwickelt wurde. Der Fusionsreaktor soll relativ einfach und kostengünstig zu bauen sein, weil er kompakter ist, als es bisherige Konzepte vorsehen. Bis Anfang der 2030er-Jahre will Proxima Fusion eine marktreife Fusionsanlage entwickeln.*

Eurobarometer 557: Informationsstand und Kenntnisse der EU-Bürger über Wissenschaft und Technologie haben sich verschlechtert

Di. 25.03.2025  — Inge Schuster

Inge SchusterIcon Politik & Gesellschaft Im Abstand von einigen Jahren gibt die EU-Kommission repräsentative Umfragen in Auftrag, welche die Kenntnisse und Einstellungen der EU-Bürger zu Wissenschaft (d.i. Naturwissenschaft) und Technologie (W&T) ermitteln sollen. Die Ergebnisse der jüngsten diesbezüglichen Umfrage (Eurobarometer 557) sind im Feber 2025 veröffentlicht worden und bislang von Medien, Bildungs- und Forschungseinrichtungen weitestgehend unbeachtet geblieben. Der fast 300 Seiten starke Bericht bietet eine Zusammenfassung von Informationsstand, Kenntnissen und Einstellungen der europäischen Bürger zu W&T. Er zeigt u.a. ihre Ansichten zu den Auswirkungen von W&T auf die Gesellschaft insgesamt und auf spezielle Bereiche von Wirtschaft und wesentliche Aspekte des modernen Lebens, auf die mögliche Steuerung von W&T und die Beteiligung von Bürgern an W&T. Der aktuelle Blog-Artikel betrachtet einige dieser Aspekte in kritischer Weise, wobei auch auf die Situation in Österreich und Deutschland Bezug genommen wird. 

Persönlichkeit und individueller Humorsinn

Do, 13.03.2023 — Nora Schultz

Nora Schultz

“Psychologie"Humor hat viele unterschiedliche Facetten und nicht jeder findet alles lustig. Woher die Unterschiede im Witzgeschmack kommen, hängt vor allem von der Persönlichkeit ab. Wir lachen miteinander, wir lachen übereinander und wenn wir Glück haben, können wir auch über uns selbst lachen. Denn lachen befreit und stärkt unser Wohlbefinden. Lachen entlarvt aber auch - psychologisch formuliert: "Sag mir. worüber Du lachst und ich sag Dir, wer Du bist." Die Entwicklungsbiologin Nora Schultz berichtet über den psychologischen Aspekt dieses Themas.*

Stenosen der Lendenwirbelsäule - Operation oder nicht-Operation, das ist die Frage

Do, 6.03.2025— Inge Schuster

Inge Schuster Icon Medizin

Degenerative Veränderungen der Lendenwirbelsäule sind bei nahezu allen über 65 Jahre alten Personen in bildgebenden radiologischen Untersuchungen anzutreffen. Häufig entsteht daraus eine Stenose (Einengung) des knöchernen Spinalkanals, die je nach Ausmaß und Lage das darin eingebettete Rückenmark und die davon ausgehenden Nervenwurzeln und deren Funktionen beeinträchtigen kann - bis zu schwersten Ausfallserscheinungen, wie sie beim (allerdings sehr seltenen) Cauda equina Syndrom auftreten. Erst wenn konservative Maßnahmen keine Besserung bringen, wird eine Operation zur Dekompression des Spinalkanals empfohlen. Bislang fehlen evidenzbasierte Daten zu diagnostischen Kriterien und zu Komplikationen und (langfristigen) Prognosen von Behandlungsmethoden; widersprüchliche Angaben in der Fachliteratur ob und wann ein alter Patient operiert werden sollte, erzeugen Verunsicherung................so hat mein Weg bis zur Operation 22 Jahre gedauert.

Der Tag der Seltenen Erkrankungen 2025 wird in den USA verschoben - warum?

So, 02.03.2025 — Ricki Lewis

Ricki Lewis Icon Molekularbiologie Jedes Jahr findet am 28. (29.) Februar der Tag der Seltenen Erkrankungen statt, um für die 300 Millionen Menschen zu sensibilisieren, die an einer seltenen Krankheit leiden und Veränderungen für diese sowie für ihre Familien und Betreuer herbeizuführen. Veranstaltungen in 106 Ländern bringen Patienten, Wissenschaftler, Behörden und Kliniker zusammen, um neue Hypothesen, neue Daten, vorläufige Schlussfolgerungen und praktische Informationen über das Leben mit diesen Krankheiten auszutauschen und zu diskutieren. Auf lokalen, nationalen und internationalen Konferenzen über Seltene Erkrankungen kommt es dabei zu wichtigen Kontakten. In den USA sind etwa 30 Millionen Menschen von Seltenen Erkrankungen betroffen. Fassungslos berichtet die Genetikerin Ricki Lewis, dass - offensichtlich auf Grund der Entlassung von Experten und der Demontage der Infrastruktur wichtiger Institutionen - in den USA der FDA-NIH Tag der Seltenen Erkrankungen 2025 verschoben werden musste.*

Wieweit werden die terrestrischen CO2-Senken ihre Funktion als Klimapuffer in Zukunft noch erfüllen?

So, 23.02.2025 — Tim Kalvelage

Tim Kalvelage

Icon Klima

 

Im Jahr 1958 installierte der amerikanische Chemiker Charles D. Keeling ein Messgerät für Kohlenstoffdioxid (CO2) auf dem Vulkan Mauna Loa auf der Insel Hawaii. Das Gerät stand in rund 3.400 Metern Höhe, weit weg von störenden CO2-Quellen wie Industriegebieten. Keeling wollte den CO2-Gehalt der Atmosphäre bestimmen. Bis dahin gab es dazu nur ungenaue und widersprüchliche Daten. Daher war unklar, ob sich das Treibhausgas durch das Verbrennen von Öl, Gas und Kohle in der Atmosphäre anreichert. Viele Forschende vermuteten, das dabei freigesetzte CO2 würde vom Ozean geschluckt. Die vom Menschen verursachte Erderwärmung war damals bloß eine Theorie. Der Mikrobiologe und Wissenschaftsjournalist Dr. Tim Kalvelage spricht hier über Untersuchungen zur Dynamik der terrestrischen CO2-Senken, die durch menschliche Aktivitäten und Klimawandel beeinträchtigt zu CO2-Quellen werden können.*

Eine genetische Kristallkugel: Wenn Genomsequenzierung bei Neugeborenen Krankheiten bei Verwandten erklären kann

Do, 06.02.2025 — Ricki Lewis

Ricki Lewis Icon Molekularbiologie Vor 5 Jahren befürchtete man, dass die Genom-Sequenzierung bei Neugeborenen deren Privatsphäre gefährden könnte, wenn die genetischen Informationen dann beim Heranwachsen nicht angemessen geschützt würden. Dass die DNA-Analyse bei Neugeborenen einen vielleicht unerwarteten Nutzen kann berichtet die Genetikerin Ricki Lewis an Hand der Erkrankungen Marfan Syndrom und Alström Syndrom: Die Mutationen eines Neugeborenen können plötzlich eine neue Deutung von Symptomen bei Eltern, Geschwistern und anderen Naheverwandten bieten. Dieser Ansatz ercheint besonders wertvoll bei extrem seltenen genetischen Erkrankungen, die ein Arzt, der nicht gleichzeitig Genetiker ist, möglicherweise nicht erkennt.*

Ernährungsforschung - ein Schwerpunkt im ScienceBlog

So. 02.02.2025 — Redaktion

Redaktion

Icon Nahrung

Die Ernährungsforschung ist eine noch eine recht junge wissenschaftliche Disziplin, die erst im 20. Jahrhundert einsetzen konnte, als die Chemie imstande war komplexe organische Materialien zu analysieren und einzelne Strukturen daraus aufzuklären. Im ScienceBlog liegt eine bereits sehr umfangreiche Artikelsammlung vor, die viele unterschiedliche Facetten der Ernährungsforschung zeigt: Diese reichen vom Mangel an Nährstoffen oder deren exzessiven Konsum und damit assoziierten Krankheiten, über die Rolle des Mikrobioms und über Vergiftungen bis hin zu Adaptierungen in Lebensweise und Konsumgewohnheiten als Folge einer sich rasch verändernden Welt. Die Artikelsammlung ist auch unter der Rubrik "Artikel sortiert nach Themenschwerpunkten" gelistet und soll durch neue Berichte entsprechend ergänzt werden.