Chemiker und Pathologe
* 1826 Gutenbrunn am. Weinsbergforst (N.Ö.), † 1882 in Wien
Studium der Medizin an der medizinisch-chirurgischen Josefsakademie und an der medizinischen Fakultät der Universität Wien (ohne Doktorgrad) | |
1848 | V.K. hat sich der revolutionären Bewegung angeschlossen und auf den Barrikaden und an der Nußdorfer Linie mitgekämpft |
1852 - 1855 | Assistent bei J. F. Heller am neugegründeten patholog.-chem. Institut der Universität Wien |
1854 | k.k. beeideter - Landesgerichtschemiker |
1855 - | Professor für Chemie an der Oberrealschule Wieden |
1856 | Prüfungs-Commissär der k. k. Finanz-Landesdirection |
1857 | Pathologischer Chemiker am k.k. Krankenhaus auf der Wieden |
1858 | sanitätspolizeilicher Chemiker des Wiener Magistrates |
1861 | von den Liberalen des 4. Bezirkes in den Gemeinderat gewählt, er musste sein Mandat aber bald zurücklegen |
Aktivitäten
Als Chemiker war er vor allem analytisch tätig und genoss als solcher bei Medizinern und Technikern ein großes, wenn auch manchmal umstrittenes Ansehen. Verschiedene seiner wissenschaftlichen Untersuchungen waren insbesondere der Harnanalyse und der pathochemischen Diagnostik gewidmet. Er beschäftigte sich auch mit Erfindungen auf anorganisch-technischen Gebieten.
Kletzinsky war ein ausgezeichneter Stilist und glänzender Redner, dessen populärwissenschaftliche Vorträge sich großer Beliebtheit erfreuten. Unter anderem hat er auch wiederholt Vorträge im Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien gehalten (daraus stammt der Vortrag im ScienceBlog).
Als Autor hat Kletzinsky zahlreiche Arbeiten in Fachzeitschriften wie der Wiener Medizinischen Wochenzeitschrift, der Zeitschrift für practische Heilkunde, der Zeitung der Gesellschaft der Ärzte und anderen veröffentlicht.
Unter seinen Werken stechen vor allem hervor:
Das Compendium der Biochemie, 1858, in dem er erstmals den Begriff der Biochemie einführt. ((https://www.digitale-sammlungen.de/en/view/bsb10073084?page=4,5, open access, C0, keine kommerzielle Nutzung)
Compendium zur Pharmakologie, als kurze Erläuterung der neuen österreichischen Pharmakopoe und der darin enthaltenen Arzneimittel : Nach dem gegenwärtigen Stande der darauf Bezug habenden Wissenschaften für Aerzte und Pharmaceuten, 1857 (https://www.digitale-sammlungen.de/en/view/bsb10287287?page=1, open access, C0, keine kommerzielle Nutzung)
Daten zur Biographie u.a. aus:
https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_K/Kletzinsky_Vinzenz_1826_1882.xml
https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Kletzinsky,_Vincenz
Artikel von Vinzenz Kletzinsky im ScienceBlog:
12.08.2021: Die Chemie des Lebensprocesses - Vortrag von Vinzenz Kletzinsky vor 150 Jahren
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