komplex

Sinne und Taten - von der einzelnen Sinneszelle zu komplexem Verhalten

Do, 30.12.2021 — Nora Schultz

Nora SchultzIcon Gehirn

Tiere sind häufig in Bewegung – auf der Suche nach Futter, Partnern oder Sicherheit. Dafür brauchen sie ein Nervensystem, das Sinneseindrücke und Verhalten gut aufeinander abstimmt. Wichtige Sinneseindrücke müssen schnell erkannt und korrekt interpretiert werden, um daraus angemessene Verhaltensbefehle für das motorische System zu entwickeln. In der einfachsten Variante reicht ein Reiz, um eine eindeutige Reaktion auszulösen. Manches Verhalten lässt sich daher bottom-up, von unten nach oben erklären, etwa manche Reflexe. Oft ist die Lage aber komplizierter. Dann beeinflussen höhere Netzwerke aufgrund von Erfahrungen, Erwartungen und multiplen sensorischen Informationen die Verarbeitung in den senso-motorischen Netzwerken – eben top-down. Dabei laufen Informationen oft in komplizierten und dynamischen Rückkopplungen zwischen Sensorik, Motorik und assoziativen „höheren“ Netzwerken. Die Entwicklungsbiologin Nora Schultz berichtet über dieses neue Kapitel der Hirnforschung*

Reaktionen auf globale Bedrohungen: Ignorieren – Verdrängen – Dramatisieren

Fr, 31.01.2015 - 06:51 — Ortwin Renn

Ortwin RennIcon Politik & GesellschaftWie nehmen wir welche Bedrohungen wahr? Der Technik- und Umweltsoziologe Ortwin Renn legt dar, dass wir uns vor den falschen Dingen fürchten, dass wir individuelle Lebensrisiken dramatisieren, aber die echten, von ihm als systemische Risiken bezeichnete Bedrohungen unterschätzen. Systemische Risiken sind global und betreffen jeden, werden aber dennoch häufig verdrängt, da kein festgelegter Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung erkennbar ist. Diese Risiken sind Folge des zunehmenden Ausmaßes menschlicher Eingriffe in natürliche Kreisläufe, der Steuerungskrisen in Wirtschaft und Politik und der Modernisierung, die zur Ungleichheit der Lebensbedingungen, Verwundbarkeit unserer technischen Systeme und Identitätsverlusten geführt hat.*