Wie Blumen zu ihrem Geruch nach verfaultem Fleisch gekommen sind: Eine genetische "Just So" Geschichte
So, 11.05.2025 — Ricki Lewis 
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Der englische Schriftsteller Rudyard Kipling hat die Gute-Nacht-Geschichten, die er seiner Tochter erzählte, 1902 unter dem Titel "Just so stories" herausgebracht. Die phantasievollen Geschichten erklärten "just so" (genau so), d.i. in Worten, an die seine Tochter gewöhnt war, wie Tiere ihre charakteristischen Merkmale, wie Flecken, Rüssel, Höcker, etc erhalten hatten - alles mit dem Ziel besser überleben zu können. Von einer derartigen zielgerichteten Strategie ist auch in einem aktuellen Bericht zu lesen: Einige Pflanzen haben Aasgeruch entwickelt, um Insekten anzulocken und von diesen bestäubt zu werden. Die Genetikerin Ricki Lewis wendet sich gegen eine derartige Interpretation und erklärt, warum die Evolution von Merkmalen nicht zielgerichtet erfolgt.*


Emer. Univ Prof. Dr. Walter Jakob Gehring (Jg. 1939) hat an der Universität Zürich Zoologie studiert, war Post-Doc und Associate Professor an der Yale University (USA) und arbeitet seit 1972 am Biozentrum der Universität Basel, wo er bis zu seiner Emeritierung Full Professor für Entwicklungsbiologie und Genetik war. Auf Gehring gehen vor allem zwei bahnbrechende Entdeckungen zurück, für die er zahlreiche hohe Auszeichnungen erhielt.
