emer. Prof. Prof. hc. Dr. rer. nat. Karin Moelling
homepage: http://moelling.ch/wordpress/
Universität Zürich & Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik, Berlin
*1943 in Meldorf, Dithmarschen, D
Ausbildung und Karriereweg
1962 – 1968 | Studium der Physik/Germanistik an der Universität Kiel |
1968 | Diplom in Kernphysik, Institut für Kernphysik, Kiel |
1968 - 1969 | Stipendium der Studienstiftung, University California,Berkeley, Studium der Biochemie und Molekularbiologie |
1969 - 1972 | Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Virusforschung, Tübingen (Replikationsmechanismus von RNA-Tumorviren). |
1973 - 1975 | Postdoc am Robert Koch Institut in Berlin |
1975 - 1977 | Postdoc am Institut für Virologie der Universität Gießen, Habilitation in Biophysik (Replikation von Retroviren) |
1976 - 1993 | Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin |
1983 - 1993 | C3-Professorin am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik, Berlin |
1992 - 1994 | Direktorin für Zell- und Molekularbiologie bei der US-Biotech-Firma Apollon Inc. (Spin-off von Centocor in Pennsylvania) |
1993 - 2008 | o.Prof. und Direktorin am Institut für medizinische Virologie, Universität Zürich; Leiterin der Virusdiagnostik am Universitätsspital in Zürich |
2008 | Emeritierung |
2008 - 2011 | Gruppenleiterin an der Universität Zürich und am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin |
2008 - |
Projekte: - klinische Anwendung von Phagen gegen Antibiotika-resistente Bakterien, - metastasierende Zellen - Evolution der Immunsysteme ausgehend von Viren und transposablen Elementen |
Forschungsinteressen
Von ihren anfänglichen Arbeiten an Atomkernen wandte sich Moelling bald Untersuchungen an Zellkernen zu, besser gesagt der Aufschlüsselung von Lebensvorgängen mittels molekularbiologischer Methoden.
Auf ihren Spezialgbieten der Virologie (insbesondere von Retroviren, von HIV/AIDS und nun auch von Phagen), der Signalübertragung in Zellen und der molekularen Mechanismen von Krebsentstehung wurde Moelling eine renommierte Expertin: Auf sie gehen einige grundlegende Erkenntnisse zurück, die zu fixen Bestandteilen von Lehrbüchern wurden wie u.a. die Entdeckung und Charakterisierung des ersten Kern-Onkogens "Myc" und der "raf-Kinase", die eine zentrale Rolle bei der Signalübertragung in Zellen spielt oder das Konzept HIV-Viren in den Selbstmord zu treiben bevor sie sich vermehren können (via Aktivierung einer Ribonuklease H, die das Erbgut des Virus zerschneidet, bevor es sich kopieren kann).
Moelling hat auch Vakzinen gegen Viren und Krebs designt, neue Diagnostika etabliert und klinische Studien zur Impfung mit DNA-Plasmiden gegen Krebs durchgeführt.
Ein besonderes Interesse gilt der Evolution von Viren und der Rolle, die diese bei der Entstehung des Immunsystems spielen.
Über ihre Arbeiten hat Moelling mehr als 250 Veröffentlichungen in hochrangigen Zeitschriften verfasst (siehe homepage) und auch einige für Laien leicht verständliche Bücher geschrieben, wie:
Supermacht des Lebens: Reisen in die erstaunliche Welt der Viren (2015), Beck-Verlag München
Viruses: more friends than foes (2016), New Jersey : World Scientific. (Schwerpunkt: die weit überwiegende Zahl von Viren, die nicht zu Krankheiten führen)
In einem neuen Projekt widmet sich Moelling nun der klinischen Anwendung von Viren, die Bakterien befallen: Diese sogenannten Phagen können künftig eine wirksame Alternative zur Therapie mit Antibiotika darstellen, insbesondere, wenn es um Infektionen mit gegen Antibiotika-resistenten Bakterien geht.
Auszeichnungen
1981 | Vincenz Czerny Preis für Onkologie |
1982 | Walther und Christiane Richtzenhain Preis (Malign Transformation) |
1983 | Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO) |
1986 | Wilhelm und Maria Meyenburg Prize (‘Carcinogenesis’) |
1987 | Aronson Preis für ‘Cancer and AIDS Research’ |
1988 | Endowed Lecture “Bertha Benz” on ‘Retroviruses in Cancer and AIDS Research’ |
1992 | Heinz Ansmann Peis für AIDS Forschung |
2005 | Prof.hc an der Charité, Berlin |
2007 | SwissAward ((Suicide-killing of HIV) |
2018 | Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland |